Tabellenführer kommt zum Gastspiel

Passau Pirates empfangen am Sonntag die Fürsty Razorbacks auf Oberhaus

So richtig rund läuft es für die erfolgsverwöhnten Footballer der DJK Eintracht in dieser Saison noch nicht. Auch am vergangenen Wochenende mussten sich die Passau Pirates auswärts in Würzburg mit 21:28 beugen und verloren damit bereits das dritte Spiel mit einem Touchdown Unterschied oder weniger. „Ja, das Glück fehlt uns dieses Jahr noch etwas. Wenn wir es gegen die Panther geschafft hätten, aus deren Fehlern Kapital zu schlagen, dann wäre der erste Sieg in der Regionalliga schon drin gewesen. So hilft es aber nichts und wir müssen nach vorne schauen und weiter an uns arbeiten.“, so Defense-Coach Andreas Scholler.

Die Aufgabe, die den Freibeutern nun am kommenden Sonntag bevor steht, wird natürlich nicht einfacher. Mit fünf Siegen aus fünf Spielen stehen die Razorbacks aus Fürstenfeldbruck im Moment unangefochten an der Tabellenspitze. Der Absteiger aus der zweiten Bundesliga, der zudem über viele Eigengewächse aus der Jugendbundesliga zurückgreifen kann, zeigte bislang nur beim Auswärtsspiel in Burghausen Schwächen, und gewann an der Alz nur mit 14:10. Ansonsten liefert das Team um Headcoach Florian Müller bislang äußerst souveräne Vorstellungen und besticht vor allem durch eine herausragende Verteidigung. Nur 31 Punkte ließ die, von Lukas Schmid geführte, Defense in den bisherigen fünf Spielen nur zu und stellt somit die mit Abstand erfolgreichste Verteidigung der Liga. Dagegen ist die Passauer Angriffsmaschinerie um Coach und Quarterback Andrew Griffin trotz der fünf Niederlagen die drittbeste Offense der Regionalliga Süd, mit über 32 Punkten pro Spiel. Die Verteidigung der Pirates kassierte dagegen bisher im Schnitt über 40 Punkte pro Spiel.

Doch gerade hier scheinen sich die Umstellungen der Coaches in der Spielpause langsam bemerkbar zu machen. In der gesamten zweiten Halbzeit in Würzburg musste die Pirates-Defense nur 7 Punkte hinnehmen. Darauf müssen die Männer um Thomas Ochmann und Florian Schneider nun aufbauen. „Wir haben das System in der vierwöchigen Spielpause etwas schlanker und variabler gestaltet. Gerade gegen das Laufspiel waren wir zum Teil nicht flexibel genug. Auch gelingt es uns jetzt schon besser den gegnerischen Quarterback unter Druck zu setzen.“, gibt sich Andreas Scholler zuversichtlich.

Diese Zuversicht teilt auch die gesamte Pirates-Familie und freut sich, dass nach der vierwöchigen Pause endlich wieder das Ei auf Oberhaus fliegen wird. Neben den Cheerleadern der Pirates Brides, wird an diesem Sonntag erstmals der nagelneue Foodtruck der Burger Brothers zum Einsatz kommen und die Fans auch kulinarisch verwöhnen. Zudem erwarten die Pirates an diesem Nachmittag einen sehr speziellen Gast. Raphael Stärk, einer der Leistungsträger der vergangenen Jahre, wird sich als Co-Moderator im Stadion versuchen.

Die Fans der Pirates dürfen sich in jedem Fall wieder auf unterhaltsame und spannende Stunden auf Oberhaus freuen. Vielleicht sogar mit der großen Sensation, dass der Tabellenführer gestürzt wird! Die Tore werden für das Publikum ab 13:30 Uhr geöffnet, der Kickoff zum Ostbayernderby erfolgt dann pünktlich um 15:00 Uhr.

Gelingt den Pirates der Befreiungsschlag?

Die Passauer Footballgemeinde ist solche Statistiken nicht mehr gewohnt: vier Spiele, vier Niederlagen. Nach jahrelanger guter Vereinsarbeit ist in aufeinanderfolgenden Jahren beinahe mühelos der Einzug in die Playoffs geglückt und im zweiten Anlauf souverän der Aufstieg in die Regionalliga. Die neue Liga hat ihre Herausforderungen – ein neues Maß an Geschwindigkeit und Härte verlangt den Pirates einiges ab. Kleine und größere Verletzungen zehren an der Substanz.

Und dennoch steht außer Frage, dass die Pirates in diese Liga gehören. Die Offense um QB Andrew Griffin dominiert gegnerische Verteidigungsreihen. Mit 139 erzielten Punkten in vier Spielen läge man damit auf Platz zwei in der Tabelle. Die Defense allerdings ist statistisch die schlechteste der Liga zu diesem Zeitpunkt, zeigt aber dennoch vor allem in der zweiten Hälfte der Spiele ihr Potenzial. Es fehlt nicht viel zum ersten Sieg, wenn man dabei bedenkt, dass zwei der vier Niederlagen mit einer Punktedifferenz von 5 oder weniger Punkten verloren wurden.

Werden Spieler und Coaches das Ruder herumreißen? Zeit genug hatten sie auf jeden Fall: drei spielfreie Wochen wurden den Pirates bei der Spielplanerstellung „geschenkt“. Beweisen können sich die Pirates am kommenden Sonntag, den 03.06., beim Auswärtsspiel in Würzburg.

Der Halbfinalgegner und Bayernligameister der Saison 2016, die Würzburg Panthers, sind der nächste Gegner. Für die Pirates wäre das eine willkommene Chance, sich für die Heimniederlage im Dreiflüssestadion zu revanchieren. Damals hatten die Panthers unter anderem mit Hilfe von Wide Receiver Estrus Crayton, der auch diese Saison Coaching Staff und Kader in Würzburg verstärkt, souverän gewonnen. Neuer Quarterback der Würzburger ist der erst am 18. Mai eingetroffene Trenton Jones aus Texas, der gegen die Pirates sein drittes Spiel absolvieren wird. Alles in allem hat Exnationaltrainer und Panthers Head Coach Martin Hanselmann erneut einen starken und vor allem tiefen Kader um sich versammelt. Das Ziel der Würzburger ist ganz klar die nächsthöhere Liga, was sich organisatorisch durch die Abspaltung vom Heimatverein und Neugründung eines eigenen Vereins zeigt.

Ob die hoch gesteckten Ziele verwirklicht werden können wird sich noch zeigen müssen. Nach vier Spielen weist die Bilanz des aktuell 5. Platzierten erst einen Sieg bei 4 Niederlagen auf, Probleme hat man bei den Panthers eher in der Offense, was der Defense der Passauer entgegenkommen könnte. Eines ist diese Saison in der Regionalliga klar geworden: Quervergleiche von Ergebnissen und eine Einschätzung der tatsächlichen Stärke ist eher Wahrsagerei als Wissenschaft. Für die körperlich und moralisch angeschlagenen Pirates auf Platz 6 könnte diese symbolische Revanche im Auswärtsspiel jedoch der dringend benötigte Befreiungsschlag sein um neuen Kurs zu setzen.

Das nächste Heimspiel der Passau Pirates ist am 10.06. auf Oberhaus gegen die aktuell erstplatzierten Fursty Razorbacks, Kick-off wie immer um 15 Uhr.

Pirates scheitern in letzter Sekunde

Wieder Krimi auf Passau Oberhaus und wieder zieht die Eintracht mit 42:47 gegen Burghausen den Kürzeren.

Trotz Dult und Domlauf fanden am Sonntag über 300 Fans den Weg nach Passau Oberhaus und wollten das Football-Ostbayernderby in der Regionalliga Süd zwischen den Pirates und den Crusaders miterleben. Wie bereits im ersten Heimspiel gegen München entwickelte sich auch diese Partie zu einem wahren Krimi mit Herzschlagfinale. Nachdem sich die beiden Teams über die gesamte Spielzeit einen Schlagabtausch mit ständig wechselnden Führungen lieferten, musste der letzte Spielzug die Entscheidung bringen. Die Pirates scheiterten aber mit dem Pass in die Endzone und bleiben weiter ohne Sieg.

Bei perfektem Footballwetter standen sich am Sonntag die Passau Pirates und die Burghausen Crusaders gegenüber. Passau gewann den Münzwurf und entschied sich für die Wahl in der zweiten Halbzeit. Damit startete zuerst der Gast aus Oberbayern mit der Angriffsformation. Mit dem erwarteten, soliden Laufspiel bewegte sich Burghausens Offense über den Platz. Doch an der gegnerischen 25 Yardlinie stoppte ein Fumble, der von der Passauer D-Line erobert wurde diesen ersten Drive. Im direkten Gegenzug entschied sich Passaus Spielmacher Andrew Griffin aber wieder tief in der eigenen Hälfte den vierten Versuch auszuspielen und scheiterte damit. Ein zweites Mal ließen sich die Kreuzritter nicht bitten. Mit einem 7 Yard Touchdownlauf brachte Ingo Schönstetter die Gäste in Führung. Die Pirates schlugen aber unmittelbar zurück. Ein grundsolider Drive über 80 Yards, abgeschlossen durch einen 17 Yard-Touchdownpass auf Luis Hannsler brachte den Ausgleich. Ein guter Return beim Kickoff brachte Burghausen gleich wieder in die Hälfte der Gastgeber. Diesmal bewies Quarterback Justin Southern, dass er das Ei auch platziert werfen kann. Aus 8 Yards Entfernung fand er seinen Receiver in Passaus Endzone. Aber mit Luis Hannsler haben auch die Pirates einen hervorragenden Kickreturner. Mit einem Return bis zur gegnerischen 30 legte der ehemalige Zehnkämpfer selbst den Grundstein für die nächsten Punkte.

Zu Beginn des zweiten Viertels schaffte die Pirates Defense, die auf ihren Kapitän Florian Schneider verzichten musste, das Laufspiel der Crusaders zu stoppen. Ein 40 Yard-Pass, erneut gefangen von Luis Hannsler brachte erstmals die Hausherren mit 21:14 in Front. Auch den nächsten Burghauser Angriff konnte Passaus Verteidigung stoppen und baute wenig später die Führung durch einen 5 Yard-Touchdownlauf von Thomas Beismann auf zwei große Scores aus. Erneut gelang den Chemiestädtern ein guter Kickoffreturn und mit einem kurzen Lauf in die Endzone verkürzte Sebatian Mattschek zum 28:21 Pausenstand.

Nach der Halbzeitshow der Pirates Brides Cheerleader um Isabel Sicklinger ging der Schlagabtausch munter weiter. Luis Hannsler gelang ein 60 Yard-Kickreturn und gleich mit dem ersten Scrimmageplay der zweiten Hälfte fand Andrew Griffin Alexander Tschovikov für einen 40 Yard-Touchdownpass. Burghausen konterte aber mit einem soliden Drive über 79 Yards, abgeschlossen mit einem 10 Yard-TD-Pass von Southern. Allerdings diesmal ohne Extrapunkt. Nun waren die Pirates wieder am Zug. Diesmal musste die Offense aus verhältnismäßig ungünstiger Feldposition starten. Ein schöner Pass auf Max Flaig sorgte erstmal für Luft. Die wurde aber gleich im nächsten Spielzug dünn. Unter starkem Druck der Burghauser Defense wollte Andrew Griffin den Ball noch wegwerfen, fand als dankbaren Abnehmer aber einen Linebacker des Gegners. Von der Passauer 35 Yardlinie hatte der Angriff der Crusaders kaum Mühe sich in die Endzone vorzuarbeiten. Coach Andi Englbrecht setzte jetzt natürlich auf die 2-Punkt-Conversion. Die wurde von der Defense um Thomas Ochmann aber gut verteidigt und so behielt Passau mit 35:33 die Führung. Im nächsten Drive wollte die Piratesoffense dann schon den erneuten Ausbau der Führung erzwingen. Wieder spielten sie einen vierten Versuch in der eigenen Hälfte aus und scheiterten. So standen die Kreuzritter kurz vor dem letzten Seitenwechsel nur noch ein halbes Yard vor der Passauer Endzone.

Mit dem ersten Play des vierten Viertels war es dann passiert. Ingo Schönstetter tankte sich durch die Mitte zur 35:40 Führung für Burghausen. Von der eigenen 30 Yardlinie schlugen die Pirates wieder zurück. Einen Screenpass auf die linke Seite fing Simon Sipple und machte sich auf und davon. Mit seinem sechsten Extrapunktkick des Nachmittags, vertrat er zudem Luca Barthmann souverän und holte die Führung mit 42:40 zurück. Das Fehlen des etatmäßigen Kickers machte sich aber beim nächsten Kickoff bemerkbar. Durch eine 15-Yardstrafe ohnehin nur von der 20 ausgeführt und gut zurückgetragen, verschaffte das Special Team der Crusaders zweieinhalb Minuten vor dem Spielende quasi einen Matchball an der Passauer 32. Um noch zurückschlagen zu können verbrauchten die Pirates in dieser Phase alle ihre Auszeiten. Coach Englbrecht auf der Gegenseite bestach durch kluges Zeitmanagement. Er ließ bei einem ersten Versuch und Goal to go Quarterback Southern sogar noch abknien um Zeit von der Uhr zu nehmen. 27 Sekunden vor dem Ende lag dann Burghausen wieder mit 47:42 vorne. Im Football eine halbe Ewigkeit. Und die Pirates sollten zurück kommen. Im dritten Versuch fand Quarterback Griffin seinen Lieblingsreceiver Hannsler und der war nicht zu stoppen und lief in die Endzone. Der riesen Jubel auf Oberhaus kam aber zu früh! Hannsler war an der 11 Yardlinie ins Aus getreten. Noch 4 Sekunden auf der Uhr und der Matchball auf Seiten der Pirates. Snap, Pass in die Endzone auf Simon Sipple, unvollständig!

Der Jubel nun natürlich auf der Gegenseite und ein entsprechend enttäuschter Headcoach Andrew Griffin: „Wir haben es selbst in der Hand gehabt. Genau für solche Situationen liebe ich Football, wenn alles auf den einen Spielzug ankommt. Diese Niederlage muss ich auf meine Schultern nehmen. Wir müssen uns auf solche Situationen besser vorbereiten.“ Dazu haben die Pirates nun rund vier Wochen Zeit. Die ungewöhnlich lange Spielpause wird den Eintracht-Footballern jetzt aber richtig gut tun um ihre Wunden zu lecken. Die Trainer haben ihren Spielern deshalb auch für diese Woche trainingsfrei gegeben. Dann gilt es wieder Fahrt aufzunehmen und endlich den ersten Sieg in der Regionalliga einzufahren. Nah genug dran waren die Pirates auch diesmal.

Statistik:
Passau Pirates vs Burghausen Crusaders 42:47 (14:14/14:7/7:12/7:14)
Strafen: Passau 8/70yds, Burghausen 12/100 yds
Punkte Passau: Luis Hanssler 18 (3TD), Simon Sipple 12 (TD, 6XP)Thomas Beismann 6 (TD), Alexander Tschovikov 6 (TD),
Zuschauer: 312

Pirates riskieren in München zu viel

In Münchens Footballtempel Dantestadion ziehen die Eintracht-Footballer mit 42:28 den Kürzeren

Bei perfektem, bayerischen Frühlingswetter traten die Passau Pirates am vergangenen Sonntag zum direkten Rückspiel im altehrwürdigen Dantestadion gegen die Rangers an. Was noch vor Wochenfrist in Passau ein wahrer Footballkrimi war, sollte für die Pirates ein Nachmittag des zu hohen Risikos werden. Die routinierten Footballer aus der Landeshauptstadt nutzen vor spärlicher Kulisse die Fehler der Niederbayern konsequent aus und sicherten sich einen ungefährdeten 42:28 Sieg.

Die Passau Pirates begannen mit dem Kickoff, der seitens der Rangers bis zur 36 Yard-Linie zurückgetragen wurde. Wie schon in der Vorwoche in Passau fand die Defense der Dreiflüssestädter kaum Mittel gegen das variable Optionspiel von Rangers-QB Brandon Watkins. Wann immer es für die Rangers knapp zu werden drohte, packte der Spielmacher der Münchner wieder Einen aus. So auch im ersten Drive als er aus einem dritten Versuch und lang selbst über 20 Yards in die Endzone lief. Nachdem dann aber die Rangers mit dem überraschenden Onsidekickversuch scheiterten, legte auch die Passauer Offense einen soliden Drive hin. Dass auch Quarterback Andrew Griffin durchaus selbst laufen kann, hat er letzte Woche bereits unter Beweis gestellt. Mit einem 13 Yard-Touchdownlauf und dem anschließenden Kick von Luca Barthmann gingen die Freibeuter sogar mit 7:6 in Führung. Doch nach dem Kickoff stand Passaus Verteidigung um Captain Florian Schneider wieder mit dem Rücken zur Wand. Ein missglückter Onsidekickversuch wurde bis zur Passauer 30 zurückgetragen. Die Offense um Watkins ließ sich diese Chance natürlich nicht entgehen. Ein Touchdownpass und ein erneuter Pass in die Endzone brachte die Hausherren wieder mit einem Touchdown in Front. Ein fataler Fehler beim anschließenden Kickoffreturn der Pirates bescherte den Rangers kurz vor Ende des ersten Viertels wieder eine hervorragende Feldposition an Passaus 28.

Mit einem weiteren Touchdownpass von Watkins erhöhten die Rangers zu Beginn von Abschnitt zwei auf 21:7. Im nächsten Passauer Drive setzte Andrew Griffin dann bei einem vierten Versuch schon voll auf Risiko und spielte den Versuch aus. Und das ging voll daneben. Mit dem dritten Touchdownpass zogen die Rangers auf 28:7 davon. Die Pirates hingegen mussten sich auch im nächsten Drive ihren Raumgewinn hart erarbeiten. Ein 14 Yard Touchdownpass auf Rookie Sebastian Krauss brachte die Pirates zumindest wieder auf zwei große Scores zurück. Es folgte die große Chance gleich im Anschluß den Abstand weiter zu verkürzen. Diesmal patzten die Rangers beim Kickoff und die Eintrachtler bekamen den Ball an der Rangers 16. An der 12-Yardlinie entschieden sich die Pirates-Coaches wieder gegen den Kick und spielten aus. So blieb diese riesen Chance ungenutzt und es ging mit einem 14 Punkte Rückstand in die Pause.

Mit der ersten Angriffsserie in der zweiten Hälfte ging es ähnlich zäh für die Pirates weiter. Wieder musste man über einen ausgespielten vierten Versuch die Serie am Leben halten. Begünstigt durch einen Griff ins Gesichtsgitter beim Tackle, fanden sich die Pirates dann aber schnell in der Redzone der Rangers wieder. Mit einem 10-Yardpass auf Tobi Mirwald verkürzte Andrew Griffin auf 21:28. Doch wie schon angesprochen, wenn es knapp wurde, dann gelang QB Brandon Watkins wieder ein Ausnahmespielzug. Mit einem 50 Yardlauf bereitete er selbst die nächsten Münchner Punkte vor. Dann kam auch noch das Glück in Person von Lucky Dozier zum Tragen. Einen Fumble seines Spielmachers nahm er auf und trug diesen über 18 Yards in die Piratesendzone. Mit einem erneuten 14 Punkte Rückstand mussten die Pirates jetzt alles riskieren. Doch wieder scheiterten sie mit einem ausgespielten vierten Versuch tief in der eigenen Hälfte. Mit einem weiteren Touchdownpass von Watkins erhöhten die Rangers aus dieser Feldposition postwendend auf 42:21.

Im letzten Viertel gelang den Freibeutern aus Passau mit einem Touchdownlauf von Stuart Borjal zwar noch der Anschlusstouchdown, doch spätestens nach dem erneut missglückten Onsidekickversuch war die Messe gelesen. „Auch im zweiten Duell mit dem Vorjahreszweiten hat sich das Team nicht schlecht verkauft. Doch die individuellen Fehler, speziell in den Specialteams, werden bei dem Leistungsniveau in der Regionalliga meistens auch bestraft. Da müssen wir alle, uns Coaches eingeschlossen, noch besser und cleverer werden. Die Rangers waren als eines der Topteams der Liga aber für uns auch noch nicht der Maßstab. Unsere Siege müssen wir uns gegen andere Mannschaften holen.“, so Defensecoach Andreas Scholler nach dem Spiel. Die erste Gelegenheit dazu ergibt sich bereits am kommenden Sonntag. Dann kommt im Ostbayernderby die Mannschaft der Burghausen Crusaders auf das Krähennest Oberhaus.

Statistik:
München Rangers vs Passau Pirates 42:28 (14:7/14:7/14:7/0:7)
Strafen: München -/- yds, Passau -/-yds nicht bekannt
Punkte Passau: Andrew Griffin 6 (TD), Sebastian Krauss 6 (TD), Tobias Mirwald 6 (TD), Stuart Borjal 6 (TD), Luca Barthmann 4 (4XP)

Heimauftakt bei den Pirates

München Rangers am Sonntag zu Gast auf Oberhaus

Nach dem holprigen Start in die Regionalliga steht den Footballern der DJK Eintracht Passau auch zum ersten Heimspiel ein weiterer hochkarätiger Gegner gegenüber. Die München Rangers spielen bereits seit acht Jahren immer mindestens in der dritten Liga und haben auch in dieser Saison das Potential wieder ganz oben mitzuspielen. Das liegt vor allen Dingen an ihrem US-Amerikanischen Spielmacher Brandon Watkins. Der aus Ohio stammende Quarterback kam vor drei Jahren nach Deutschland, spielte vorher bei Landsberg, und hat in der Vorsaison die Position bei den Rangers übernommen. Dabei gilt Watkins als einer der mobilsten Quarterbacks in der Liga. Er ist bekannt dafür, dass er gerne auch mal selbst läuft und beweist dabei auch Runningback-Talente. Zu ihm kommen mit Lucky Dozier als Safety und Gabe Fleming als Defensive End zwei weitere Imports, die einem Spiel auch die entscheidende Wendung geben können. Aber auch der Stammkader der Rangers ist nicht zu unterschätzen. Das Coaching-Staff um Headcoach David Spitz gehört im Münchner Umfeld schon seit Jahren zu den etablierten Kräften.

Ein Pluspunkt für die Passau Pirates könnte aber sein, dass die Münchner am Sonntag ihr erstes Saisonspiel bestreiten. Auch im Vorjahr war der Saisonauftakt der Rangers sehr holprig und sie kassierten drei Niederlagen in Folge. Denen ließen sie dann aber neun Siege folgen und schlossen die Tabelle als souveräner Zweiter ab. Coach Andreas Scholler nimmt deshalb auch etwas Druck von seinem Team: „Es ist erst das zweite Spiel einer langen Saison. Wir haben in Landsberg über drei Viertel gesehen, dass wir in der Liga mithalten können. Aber wir haben auch gesehen, dass individuelle Fehler hier hart bestraft werden. Letztes Jahr konnten wir das noch leichter kompensieren, jetzt müssen wir uns in jeder Situation konzentriert zeigen. Wichtig ist, dass das Team zusammen steht und an die Entwicklung glaubt. Wir wollten diese neue Herausforderung und wir nehmen sie auch entsprechend an.“

Zu den Heimspielen in der Regionalliga kehren die Pirates auch wieder auf die angestammte Schulsportanlage Oberhaus zurück. Mit der neuen Tribüne, die in der vergangenen Saison eröffnet wurde, konnte das Gelände für die Zuschauer aufgewertet werden. Damit haben die Eintracht-Footballer am Sonntag auch wieder eine geschlossene Fangemeinde direkt hinter sich, die in engen Situationen für den Extraschub Adrenalin sorgen werden. Zum Kickoff um 15:00 Uhr hat sich auch Ehrenpirat Oberbürgermeister Jürgen Dupper wieder angekündigt, der als Glücksbringer damit hoffentlich eine Ära der Pirates in der dritten Liga eröffnen wird.

Viel Neues erwartet die Fans auch von den Pirates Ultras. Die Fangruppierung um Nicole Killersreiter und Markus Hagenbuchner hat sich über den Winter einiges einfallen lassen, um das Erlebnisevent American Football weiter voran zu bringen. Viel wollten die Ultras im Vorfeld dazu noch nicht verraten, nur dass ein Hauptaugenmerk auf der Unterhaltung der jüngsten Fans liegen wird. Im Übrigen setzen die Passauer Footballer auf Bewährtes aus den vergangenen Jahren. Neben Getränken, Kaffee und Kuchen, Fanwear und reichlich Partymusik, kümmern sich in diesem Jahr die Burger Brothers aus Vilshofen um das leibliche Wohl der Gäste. Auch die optischen Highlights, die Cheerleader Pirates Brides vom TV Passau, sind natürlich wieder bei den Heimspielen dabei. Das Team um Isabel Sicklinger hat über den Winter hart an ihren Stunts gearbeitet und wird die Halbzeitshow bestreiten. Neu bei den Pirates auch das Angebot einer Saisonkarte. Diese ist genauso an der Kasse erhältlich wie die Tagestickets. Die Tore zum ersten Heimspiel werden, wie gewohnt, eine gute Stunde vor dem Kickoff um 15:00 Uhr geöffnet.

Pirates halten drei Viertel mit

Ein 22 Punkte Rückstand war bei der 20:50 Niederlage in Landsberg nicht mehr aufzuholen

Der Saisonstart in der Regionalliga Süd verlief für den Aufsteiger Passau Pirates sehr nervös. Bereits nach dem ersten Viertel waren die X-Men vor über 700 Zuschauern im Sportzentrum Landsberg mit 29:7 enteilt. Erst danach fanden die Freibeuter aus der Dreiflüssestadt ihren Rhythmus und konnten dagegen halten. Da war es aber schon zu spät um die 20:50 Niederlage noch abzuwenden. Trotzdem zeigte sich Coach Andrew Griffin auf der anschließenden Pressekonferenz zuversichtlich: „Wir wussten, dass uns in der Regionalliga ein anderer Wind entgehen wehen wird. Wir haben aber auch immer gesagt, dass wir vor einem großen Lernprozess stehen. Auch in diesem Jahr haben wir viele Rookies im Team, die heute ihr erstes Spiel gemacht haben. Wir schauen von Spiel zu Spiel und wollen uns kontinuierlich verbessern. Am Ende der Saison werden wir sehen, wo wir stehen.“

Bei perfektem Footballwetter ging am vergangenen Sonntag für die Passau Pirates das Abenteuer Regionalliga beim Landsberg X-press los. Damit musste der Aufsteiger gleich zum Auftakt bei einem etablierten Regionalligisten mit erfahrenen Imports ran. Ohne Vorbereitungsspiel merkte man von Beginn an den Passauern die Nervosität an. Ein zu kurzer Onsidekick bescherte den X-Men gleich eine hervorragende Feldposition. Ein langer Pass auf Kyle Barnett an der Außenlinie und ein Touchdownlauf von Carnelius Smith sorgten für die schnelle Führung der Hausherren. Anschließend scheiterten diese aber auch selbst mit einem Onsidekick-versuch und die Passauer Offense um Andrew Griffin stand nur 42 Yards von der Endzone entfernt. Über Läufe von Thomas Beismann versuchte man erstmal das Laufspiel zu etablieren, streute aber auch immer wieder geschickt kurze Pässe ein. Ein 3- Yards Touchdownpass auf Luis Hannsler brachte mit dem anschließenden PAT von Luca Barthmann den Ausgleich.

Doch wieder startete der X-Press-Zug seine nächste Serie an der Mittellinie. Mit einem 30-Yard Touchdownlauf war es erneut Carnelius Smith der die Führung zurückerobern konnte. Die härtere Gangart in der Regionalliga musste im anschließenden Passauer Drive Luca Barthmann kennenlernen. Bei einem harten Tackle von Defensive Back Marice Sutton verlor er den Ball und Landsberg eroberte ihn an der Passauer 30 Yard-Linie zurück. Ein Touchdownpass auf Kyle Barnett, der auch den PAT nach missglücktem Snap für weitere 2 Punkte in die Endzone trug, baute die Führung weiter aus. Nachdem auch Thomas Beismann im nächsten Passauer Angriffsversuch in der eigenen Hälfte den Ball verloren hatte, war es wieder der US-Runningback Smith, der mit seinem dritten Touchdown für einen komfortablen 29:7 Zwischenstand nach dem ersten Viertel sorgte.

Erst mit Beginn des zweiten Viertels fanden sich die Passauer mit dem höheren Tempo und der Härte im Regionalligafootball zurecht. Simon Sipple, Luca Barthmann, Thomas Beismann und Luis Hanssler holten FirstDowns und erst an der gegnerischen 30 wurde die Serie gestoppt. Die Freude der Landsberger über die verhinderten Punkte währte aber nicht lange. Die Defense um Thomas Ochmann eroberte einen Fumble zurück. Dann fand Quarterback Andrew Griffin erneut Luis Hanssler auf der rechten Seite zum Touchdown. Der anschließende Kick ging aber daneben und so konnte man nur zum zwischenzeitlichen 29:13 verkürzen. Ein kurioser Kick-return Touchdown über das gesamte Feld von Marice Sutton bedeutete aber den postwendenden Rückschlag für die Pirates. Hier waren die Passauer Coaches mit sieben Rookies auf dem Feld zu hohes Risiko gegangen. In den letzten beiden Minuten der ersten Halbzeit bewegte sich der Passauer Angriff wieder souverän über das Feld. Mit einem 2-Yard Touchdownlauf von Thomas Beismann und verwandeltem Extrapunkt verkürzten die Pirates noch vor der Halbzeit auf 43:20.

Auch beim ersten Ballbesitz der zweiten Hälfte knüpfte der Passauer Angriff dort an, wo sie vor dem Pausentee aufgehört hatten. Diesmal beendete aber Safety Marice Sutton mit einer Interception den Vorwärtsdrang. Aber auch die Defense der Pirates kam jetzt immer besser in Tritt und forcierten ein Turnover on Downs. Ein 37 Yards-Touchdownpass in der nächsten Angriffsserie auf Luis Hanssler wurde aber wegen Holdings zurecht zurückgepfiffen. Eine weitere Interception gegen Andrew Griffin verhinderte die geplante Aufholjagd der Freibeuter. Zu stark waren nun beide Defensereihen.

Auch im letzten Viertel schaffte es die Passauer Verteidigung den Angriff um Landsbergs Spielmacher Lukas Saurwein weit zurückzudrängen. Aus dieser Bedrängnis heraus fand Saurwein dann aber Florian Borchert zum Touchdown, der damit auch schon den 50:20 Endstand markieren konnte. Das Spielende dieses sehr fairen Auftaktspiels wurde dann leider durch eine lange Verletzungspause hinausgezögert. Noch in der Nacht kam aber schon die Entwarnung, dass keine schwerwiegenden Verletzungen passiert sind.

Auch Landsbergs Trainer Jan Radewald war mit dem Auftreten seiner Mannschaft zufrieden: „Am Anfang der Saison kann man nie genau sagen, wo man steht. Uns fehlen eigentlich noch mindestens zwei Wochen Vorbereitung.“ Auf die Bedeutung der Importspieler angesprochen brach Radewald eine Lanze für die Deutschen Spieler: „Du kannst immer nur zwei Imports pro Spielzug einsetzen, damit stehen immer 9 heimische Spieler auf dem Platz. Wenn die ihren Job nicht erledigen, dann kann der beste Import nicht glänzen.“ Für die Passau Pirates geht es bereits am kommenden Sonntag mit dem ersten Heimspiel auf Oberhaus weiter. Dann empfangen die Freibeuter die München Rangers mit dem wohl mobilsten Quarterback der Liga.

Statistik:
Landsberg X-press vs Passau Pirates 50:20 (29:7/14:13/0:0/7:0)
Strafen: Landsberg 7/45yds, Passau 7/85 yds
Punkte Passau: Luis Hanssler 12 (2TD), Thomas Beismann 6 (TD) Luca Barthmann 2 (2 XP),

Die Pirates stechen wieder in See

DJK Eintracht-Footballer stehen vor ihrer ersten Saison in der drittklassigen Regionalliga

Die Euphorie bei den Passau Pirates ist groß. Souverän haben sie ihr Schiff im letzten Sommer durch die Bayernliga und die Aufstiegsplayoffs manövriert. Jetzt ist es soweit und die Freibeuter müssen sich neuen Gefahren stellen. Und eines dürfte klar sein, die See wird rauer in der dritten Liga. Das liegt vor allem daran, dass die Eintracht-Footballer hier auf etablierte Gegner treffen werden, die allesamt ihr Handwerk beherrschen und gut gecoacht werden. Zudem wird American Football mit steigender Liga auch immer schneller. Dazu kommt, dass technische Fehler und Fouls eher abnehmen und hier kleine Fehler fast immer mit Punkten bestraft werden.

Die Regionalliga Süd war bereits in den vergangenen Jahren eine der spannendsten Ligen in Bayern. Keine Mannschaft konnte hier in den letzten Jahren klar dominieren und ohne Niederlage durchmarschieren. Von der Papierform her kann das auch 2018 keines der Teams. Zu ausgeglichen stellen sich die jeweiligen Roster dar. Soweit man den jeweiligen Medienberichten Glauben schenken darf, treten alle Teams, mit Ausnahme der Neu-Ulm Spartans, mit US-Verstärkungen an.

Spitzenreiter dürften hier die Würzburg Panthers sein, die wohl alle 6 Kontingentstellen ausschöpfen werden. Darunter auch der deutschlandweit bekannte Estrus Crayton, den Coach Martin Hanselmann bereits zu den Aufstiegsplayoffs in Passau vor eineinhalb Jahren geholt hatte. Überhaupt scheint der ehemalige Nationaltrainer in Würzburg noch Großes zu planen. Neben der angekündigten Gründung eines eigenen Vereins. geht es In der Vorbereitung mit München und Ingolstadt gleich gegen zwei GFL-Teams. „Aus diesen Partien können wir viel für uns mitnehmen. Wir machen diesen Aufriss ja nicht, um in der dritten Liga zu bleiben“, gab Hanselmann der Würzburger Presse zu Protokoll. Damit scheint das Saisonziel für die Panthers klar in Richtung Aufstieg zu gehen. Da gibt es allerdings sechs Teams, die mehr oder weniger etwas dagegen haben werden.

Ähnlich ambitioniert wie Würzburg dürfte da der erste Heimspielgegner der Pirates, die München Rangers, sein. Ihr Quarterback Brandon Watkins gehörte schon im Vorjahr zu den Besten seines Fachs und die Abstimmung mit den anderen Importspielern wird in seinem zweiten Jahr in München sicher zu noch mehr Punkten führen.

Ebenfalls zu den Titelanwärtern ist sicherlich der Absteiger aus der GFL2, Fürstenfeld Razorbacks, zu sehen. Die von „Butch“ Dohrmann gecoachten Hogs glänzen dabei vor allem durch ihre Eigengewächse. Mit Jasper Friis schaffte in diesem Jahr ein U19 Spieler der GFL Juniors sogar den Sprung an ein Division I College. Künftig wird der Offenseliner den Quarterback der California Golden Bears beschützen. Auch wenn die letztjährigen Ergebnisse in der GFL2 den Einen oder Anderen moralischen Tiefschlag bedeuteten, so ist die Qualität beim Coaching ein Faktor, der die Wildschweine auf einen der vorderen Plätze hieven wird.

Und dann folgt ein dichtes Mittelfeld. Landsberg, Burghausen und Neu-Ulm sind in diesem Jahr wohl keine Titelaspiranten, aber ernst zu nehmende Gegner. Das musste Vorjahresmeister Straubing zum Beispiel letzte Saison in Burghausen feststellen, als die Mannschaft um Linebacker Andreas Engelbrecht den Favoriten mit 44:35 in die Schranken wies. Wie Engelbrecht in diesem Jahr mit der Doppelbelastung Spieler und Headcoach klar kommt muss sich zeigen.

Der spärliche Punkteschnitt der Neu-Ulm Spartans mit nur 11 Punkten pro Spiel in 2017 wird in diesem Jahr sicher der Vergangenheit angehören. Zu sehr schmerzte hier der Ausfall von Robin Otto auf der Spielmacherposition. Mit Daniel Koch haben die Spartiaten aber einen Ausnahmetrainer, der bereits die Bayerische Jugend zum Titel im Länderturnier geführt hat. Mit seinem Konzept der konsequenten Jugendarbeit generiert er immer wieder neue Spieler, die in die Mannschaft integriert werden können.

Auch Passaus Auftaktgegner Landsberg bestach in den vergangenen Jahren durch Beständigkeit. Doch am Lech bläst seit dieser Saison ein frischer Wind. Sowohl Headcoach Sharam Fardin als auch Präsident Knut Dins nahmen nach der vergangenen Saison ihren Hut. Mit Jan Radewald kommt hier aber der ehemalige Offensecoordinator auf der Trainerposition zum Zug, der sein Handwerk beim amtierenden Deutschen Meister Schwäbisch Hall gelernt hat.

Und wo ist nun der Aufsteiger Passau Pirates anzusiedeln? Das ist die große Frage. Gemessen an der Vorbereitung auch in dem breiten Mittelfeld der Liga. Das Camp mit den Kirchdorf Wildcats hat schon eine gute Frühform gezeigt, aber auch noch Defizite in Fitness und Schnelligkeit. Rund 15 neue Spieler haben die Coaches um Andrew Griffin und Andreas Scholler über die Wintermonate an die Ansprüche der dritten Liga herangeführt. Mit über 60 Spielern starten die Pirates am 14. April die Mission Ligaerhalt. Der Großteil der letztjährigen Meistermannschaft ist zusammengeblieben. Fehlen wird neben Offenseliner Michael Hofbauer, der sich in Kirchdorf in der ersten Liga beweisen will, auch Fullback Igor Milos, der berufsbedingt kürzer treten muss. Dafür kehrt mit Simon Sipple ein brandgefährlicher Passempfänger nach seiner Verletzungspause zurück auf das Gridiron. Mit Travis Williams, einem ehemaligen Division I Collegespieler, kommt in den Linien nochmals mehr Qualität zum Tragen und Andrew Griffin wird vermutlich noch mehr Zeit haben seine präzisen Pässe an den Mann zu bringen. Das Laufspiel wird in erster Linie auf den Schultern von Thomas Beismann ruhen, aber hier drängen auch junge Talente nach vorne, die selbst von sich Reden machen wollen. Ein erstes Bild von dem diesjährigen Pirates-Team können sich Pressevertreter und Interessierte am kommenden Dienstag machen. Gemeinsam mit Medienpartner Radio Galaxy halten dann die Pirates ihre erste Pressekonferenz im Foyer des Passauer Cineplexkinos ab. Neben der Mannschaftsvorstellung kommen dort Oberbürgermeister Jürgen Dupper, Vorstand, Trainer und Cheerleader zu Wort und wollen Lust machen auf einen heißen und spannenden Footballsommer in der Dreiflüssestadt.

Pirates mit starkem Neuzugang

Mit Travis Williams kommt ein Division I Collegespieler nach Passau

284 amerikanische Pfund Muskelmasse bringt er auf die Waage und wird diese, umgerechnet 130Kg, für die Passau Pirates in der Regionalliga einsetzen. Der 26-jährige Travis Williams wird den Aufsteiger in der ohnehin schon starken Offenseline verstärken. Er stammt aus Jackson, Mississippi und begann auf der dortigen Jackson Academy als Linespieler seine Footballkarriere. Aufgrund seiner physischen Fähigkeiten spielte er sowohl in der Offense, als auch in der Defenseline. Das Besondere daran? Nach der State Championsship mit den Raiders 2011 wurde Williams gleich auf beiden Seiten des Balles in das All-Star Team des Bundesstaates gewählt.

Seine akademische Ausbildung zum Kommunikationswissenschaftler führte ihn über das Eastern Arizona College, wo er es zum Teamcaptain brachte, an die Austin Peay State Univerity nach Tennesee. Mit den Governors spielte der 1,95m große Modellathlet als Center in der Ohio Valley Conference. In der ersten Collegeliga durfte sich Williams unter anderem mit den Tennesee State Tigers messen, traf aber in der Vorbereitung auch auf Trainerlegende Philip Fulmer und die Tennesee Volunteers. „Das war schon unglaublich! Die fast 100.000 Zuschauer dort machen bei einem dritten Versuch so viel Lärm, dass man auf dem Feld sein eigenes Wort nicht versteht. Das war sehr beeindruckend.“, so der gelernte Center. Als seinen größten persönlichen Erfolg bezeichnet er aber die Rückkehr von seiner damaligen Verletzung: „Nach einem Verkehrsunfall sagten mir die Ärzte, dass ich wohl nie mehr Football spielen könnte. Doch ich habe in der Rehabilitation hart an mir gearbeitet und wieder den Sprung zum Starter geschafft.“

Nun führt ihn die Fortsetzung seines Studiums in diesem Sommer in die Dreiflüssestadt und, nachdem eben auch hier erfolgreich American Football gespielt wird, möchte er seinem Hobby künftig weiter nachgehen und sein Wissen im Training einbringen: „Ich freue mich, dass ich hier weiter Football spielen kann. Das Team hat mich sehr gut aufgenommen und wir haben viel Spaß zusammen. Die Atmosphäre ist sehr familiär und ich fühle mich gut aufgehoben. Das Programm ist gegenüber meinen vorherigen Stationen natürlich viel kleiner, aber ich werde versuchen meine Collegeerfahrungen hier einzubringen. Gerade was die einzelnen Techniken betrifft, kann ich hier hoffentlich zum Erfolg des Teams beitragen.“

Bei seinem ersten größeren Auslandsaufenthalt prasseln auch viele, neue Eindrücke auf Williams ein: „Ich bin das erste Mal in Europa und die Geschichte von Passau haut mich einfach weg. Zuhause in Mississippi ist ein Haus, das über 100 Jahre alt ist, schon richtig alt. Hier ist der Dom schon weit über 300 und die Veste über 500 Jahre alt. Das ist unglaublich. Meine größte Angst war, dass ich hier an Masse verlieren könnte, aber das Essen und das Bayerische Bier sind sehr lecker. Ich werde versuchen jetzt möglichst schnell Deutsch zu lernen. Für mich ist das alles hier eine große Herausforderung, das Beste aus mir herauszuholen. Meine Familie steht da auch voll hinter mir. Noch hatte ich für Heimweh aber gar keine Gelegenheit. Dazu ist das hier alles zu überwältigend.“

Schon in zwei Wochen wird der junge Südstaatler gemeinsam mit den Pirates sich deutschem Erstliganiveau gegenüber sehen. Am ersten Märzwochenende treffen sich die DJK Eintrachtler mit dem Team der Kirchdorf Wildcats zu einem gemeinsamen Camp.

Das Piratenschiff nimmt im Auge der kommenden Saison schon richtig an Fahrt auf. Rund 50 Spieler finden sich regelmäßig zu den Trainingsterminen zusammen und feilen an den Feinheiten. Mittlerweile ist auch der Spielplan für die Regionalliga Süd veröffentlicht.

Am 14. April beginnt für die Pirates das Abenteuer gleich bei einem der Favoriten der Liga. Das Auswärtsspiel beim Landsberg X-press wird die erste, große Klippe auf dem Weg zum anvisierten Mindestziel Klassenerhalt werden.

Passau Pirates sind Mannschaft des Jahres 2017

DJK Eintracht-Footballer wurden vom Bayerischen Footballverband ausgezeichnet

Die Bayerische Coaches Convention ist mittlerweile einer der größten Footballkongresse in ganz Europa. Über 250 Trainer lauschten über zwei Tage den zehn hochkarätigen Rednern, die Organisator Martin Hanselmann in das Adidas-Brand-Center nach Herzogenaurach gelotst hat. Die großen Zugpferde in diesem Jahr waren Tony Wise, der als OffenseLine-Coach die Dallas Cowboys zu zwei Superbowlerfolgen geführt hat, und Coach Patrick Esume, der französische Nationalcoach, der in erster Linie bekannt ist als Moderator und Experte bei ran-NFL.

Fester Bestandteil des Kongresses sind auch die jährlichen Auszeichnungen des Bayerischen Footballverbandes, die am vergangenen Samstag im Rahmen der Abendveranstaltung verliehen wurden. Bei der Wahl zum Team des Jahres war die Konkurrenz stark. Mit den Kirchdorf Wildcats schaffte ein Bayerisches Team den Sprung in die GFL, die erste Bundesliga. Auch die Straubing Spiders als Meister der Regionalliga Süd und Aufsteiger in die GFL 2 wurden hoch gehandelt. Den Award sicherten sich aber die Passau Pirates mit großer Mehrheit und die Gründe dafür lagen auf der Hand. Laudatorin Heike Haslbeck brachte es auf den Punkt: „Nach der Neugründung 2010 haben sich die Pirates gleich für die Landesliga qualifiziert. 2014 kam der ersehnte Aufstieg in die Bayernliga und 2016 wurden sie bereits Meister in der Südstaffel. Der Fleiß und das disziplinierte Training zahlten sich aus und so legten die Passauer 2017 eine perfekte Saison hin. Der Umzug ins Dreiflüssestadion brachte dann auch Glück. Als einziges Team in ganz Bayern blieben sie ungeschlagen und stiegen damit in die Regionalliga auf.“ Für die Eintracht-Footballer nahmen die Coaches Andrew Griffin und Andreas Scholler die Auszeichnung entgegen. „Das ist das Produkt von einer Gruppe talentierter Spieler, die das Spiel lieben, zusammenarbeiten und auf einen 25-jährigen Trainer ohne Erfahrung hören. Diese Auszeichnung gehört vor allem ihnen.“, so der junge Spielmacher der Pirates. „Wir sind unheimlich stolz auf dieses Team. Über die letzten Jahre hat sich hier schon etwas wie eine Familie entwickelt. Nach dem verpatzten Halbfinale im Vorjahr sind wir dieses Jahr noch stärker zurückgekommen.

Auf den Lorbeeren, die wir jetzt bekommen, dürfen wir uns aber nicht ausruhen. Die Regionalliga ist für uns alle nochmals ein riesiger Sprung. Die Spieler sind schneller, stärker und technisch besser und auch die Coaches sind eine Klasse besser. Da müssen wir in den nächsten zwei Monaten noch hart arbeiten, um mit den etablierten Mannschaften mithalten zu können.“, so der langjährige Trainer der Pirates Andreas Scholler.

Während sich die Trainer in Herzogenaurach weiterbildeten, kümmerten sich die Assistenten um Andi Schöps und Toni Maroth um den interessierten Footballnachwuchs. Mit dem zweiten und letzten Tryout für die kommende Saison ist die Chance, die nächste große Enterfahrt mitmachen zu können, erstmal vorbei. Bei besten äußeren Bedingungen fanden sich wieder zahlreiche Rookies auf dem Trainingsgelände des SV Schalding-Heining ein.

Wer dabei den Sprung in die Mannschaft schafft, ist indes noch unklar. In den nächsten Wochen gilt es nun für jeden Spieler sich seinen Platz im Team zu erkämpfen. Bei mehr als 60 Spielerpässen müssen die Spieler nicht nur um ihren Stammplatz kämpfen, sondern auch um einen Platz auf dem Spielberichtsbogen. Am Spieltag dürfen nämlich nur maximal 50 Spieler auflaufen. Bis Mitte April wird nun dieser interne Konkurrenzkampf bei den Pirates geführt, ehe dann voraussichtlich am 15. April erstmals die Segel in der Regionalliga Süd gesetzt werden. Nach derzeitigem Stand ist der Landsberg X-Press Auftaktgegner für die Dreiflüssestädter.

Was für eine Nacht!

Passau Pirates feiern mit dem BR den Superbowl und die Saisonawards. Tryouts am kommenden Sonntag.

(MSt) Das weltweit größte Einzelsportereignis, der Superbowl, spielt natürlich auch bei den einheimischen Passau Pirates eine große Rolle. In diesem Jahr aber in mehrfacher Hinsicht eine ganz besondere. Zum einen bekamen die DJK Eintracht Footballer an diesem Sonntag gleich zweimal Besuch vom Bayerischen Rundfunk. Niederbayernkorrespondent Christian Riedl besuchte am Vormittag schon das Training der ersten Mannschaft und fieberte in der Nacht gemeinsam mit den Freibeutern beim großen Finale der NFL mit. Neben Radiobeiträgen für die diversen BR-Sender entstand dabei auch ein mehrminütiger Bericht für die Abendschau.

Zum anderen, verliehen auch die Pirates ihre jährlichen Ehrenauszeichnungen, bevor es in der Nacht auf Montag um die Krone im Profifootball ging. Trainer Andrew Griffin betonte aber gleich zu Beginn der Zeremonie, dass zwar herausragende, individuelle Leistungen bei diesen Awards gewürdigt werden, der Erfolg aber auf das Zusammenhalten der gesamten Piratesfamilie zurückzuführen ist.
Als bester Angriffsspieler wurde Runningback Thomas Beismann ausgezeichnet, der mit viel Trainingsfleiß und unbändigem Willen das Laufspiel der Meistermannschaft im wahrsten Sinne des Wortes getragen hat.
Sein Konterpart auf Seiten der Defense kam nicht allzu überraschend. Teamgründer Florian Schneider sicherte sich hier den MVP-Titel. Als emotionaler Anführer und bedingungsloser Kämpfer gehört er, trotz seiner eher schmächtigen Statur, zu den ganz großen Footballern in der Region. Für die Specialteams sicherte sich Daniel Brunner den Titel, der bei allen Formationen als Starter über die gesamte Saison auflief.
Zum Liner des Jahres wurde Center Max Kalhofer gewählt, der nicht nur im Spiel, sondern vor allem auch im Training seine Führungsrolle angenommen hat. Künftig wird der ehemalige Jugendauswahlspieler sich auch im Coaching der Tacklejugend einbringen.
Den Titel „Most improved Player“ sicherte sich „Pirat-Linebacker“ Peter Gradinger. Der schaffte auf der neu ins Verteidigungskonzept aufgenommenen Position sowohl den körperlichen, wie auch den geistigen Sprung zum Schlüsselspieler. Mit seinen harten Tacklings war er einer der Erfolgsgaranten in den Aufstiegsspielen.
Der Titel des „Rookie of the Year“ ging an Receiver Luis Hannsler. Als Neueinsteiger in den Sport kam der Modellathlet auf 12 Touchdowns in der vergangenen Saison.
Der letzte Titel, der des „Officer oft he Year“ ging an Linespieler Patrick Moortz. Neben seinen Einsätzen auf beiden Seiten des Balles kümmerte es sich federführend um den Platzaufbau und die Markierungsarbeiten vor den Spielen. Damit war er auch für das schönste Playoff Feld Niederbayerns verantwortlich.

Mit den Awards und dem Sieg der Philadelphia Eagles ging dann die vergangene Footballsaison nun endgültig zu Ende und der Fokus liegt nun ausschließlich auf der Regionalliga.

Am kommenden Sonntag ist nun noch einmal Gelegenheit sich in die Heuerliste der Piraten einzutragen. Auf dem Kunstrasenplatz des SV Schalding Heining wird ein letztes Tryout, ein Probetraining für Neueinsteiger, organisiert. Denn in nur zwei Monaten beginnt bereits die Saison in der Regionalliga Süd. Bis dahin muss noch viel Schweiß fließen, Technik verfeinert und Abstimmungen optimiert werden. Denn die Pirates wollen die Erfolgsgeschichte der letzten Jahre weiter schreiben.