Gewitter kostet Pirates möglichen Sieg

Beim Stand von 41:35 musste das Spiel gegen Landsberg unterbrochen, und letztlich abgebrochen werden.

Das hätte der zweite Piratessieg der Saison werden können, doch das Wetter könnte den Eintracht-Footballern einen Strich durch die Rechnung machen. Mit noch knapp 8 Minuten Spielzeit im dritten Viertel brach Whitehat Christian Wess das Spiel wegen Gewitters bei einem Stand von 41:35 ab. Die Teams mussten dann eine Stunde in der Kabine warten ehe klar war, dass an diesem Sonntag das Spiel nicht mehr fortgesetzt werden kann. Letzten Endes muss nun der Ligaobmann über das Spiel entscheiden.

Eigentlich sah am Sonntag alles nach einer weiteren Hitzeschlacht auf Passau Oberhaus aus und bis zur Halbzeit lieferten sich die Teams aus Passau und Landsberg einen sehenswerten Schlagabtausch in dieser Regionalligapartie. Die Pirates hatten den Münzwurf gewonnen, verschoben die Wahl auf die zweite Hälfte und die X-Men starteten den ersten Drive. Nach rund 70 Yards solidem Raumgewinn und keiner freien Anspielstation nahm Gästequarterback Lukas Saurwein die Beine in die Hand und erlief die letzten 2 Yards zum Touchdown selbst. Mit dem gelungenen Extrapunkt die 7:0 Führung für die X-Men. Im Gegenzug stand Piratesspielmacher Andrew Griffin dem aber in nichts nach. Auch er bewegte den Passauer Angriff ungefährdet 75 Yards über das Feld und sorgte mit einem Quarterbacksneak durch die Mitte für den Ausgleich. Passaus Verteidigung zeigte sich im Vergleich zum Saisonbeginn aber wesentlich konzentrierter. Trotz des Ausfalls von Linebacker Thomas Ochmann gelang es immer wieder Druck auf den Quarterback zu machen. Tief in der eigenen Hälfte versuchte es dann Saurwein mit einem Screenpass auf die linke Seite. Doch Passaus Safety Julian Riedlinger hatte den Braten gerochen, ging dazwischen, schnappte sich das Ei und lief unbedrängt in die Endzone durch.

Die folgende Serie schlossen die Gäste aus Landsberg dann aber wieder erfolgreich ab. Ein Pass auf den sträflich ungedeckten Tightend Martin Macher sorgte für den Anschlußtouchdown. Die Führung blieb aber bei den Pirates. Beim Extrapunktversuch war der Snap schlecht und der Notpass in die Endzone wurde von Passaus Verteidigung abgewehrt. Damit war Passaus Angriff wieder an der Reihe. Nach Touchback startete die Offense an der eigenen 25. Doch gleich im ersten Play fing Luca Barthmann einen kurzen Pass und hatte plötzlich viel grünes Feld vor sich. Erst an der 2 Yardlinie konnte er letztlich von Marice Sutton noch gestellt werden. Doch der Einsatz des Landsberger Safeties war vergebens. Gleich im nächsten Spielzug legte Andrew Griffin den Ball geschickt hoch in die Ecke der Endzone und Simon Sipple pflückte ihn souverän nach unten zum 21:13 Zwischenstand nach dem ersten Viertel.

Auch im zweiten Abschnitt ging der Schlagabtausch weiter. Wieder war es Tightend Martin Macher, der den X-press mit einem 15 Yard-Touchdownfang zurück ins Spiel brachte. Mit einem weiteren Pass auf Anselm Hoppe glichen die Gäste aus. Doch die Pirates legten postwendend wieder vor. Mit einem 50 Yardpass auf Luis Hanssler drangen die Dreiflüssestädter gleich wieder tief in die Hälfte der Gäste vor. Eine Kopie des letzten Passauer Touchdowns, hoch in die linke Ecke der Endzone auf Sipple, brachte die erneute Führung. Aber auch die Mannschaft von Jan Radewald hatte ihre Hausaufgaben gemacht. Kurzer Pass auf Kyle Barnett und der US-Boy lief über das halbe Feld zum Ausgleich. Der dritte Touchdownpass in Folge auf Simon Sipple war die Antwort von Passaus Andrew Griffin. Diesmal fand er seinen Receiver aus 40 Yards zum Touchdown. Mit weniger als zwei Minuten bekamen die X-Men nochmal den Ball und die brauchten nur drei Spielzüge um das Feld erneut zu überbrücken und erneut auszugleichen. Ein langer Kickoffreturn von Hanssler bis an die gegnerische 30 und noch 7 Sekunden auf der Uhr brachten die Passauer Offense aber nochmals in Schlagdistanz. Doch gleich der erste Pass in die Endzone wurde abgefangen und so ging es mit einem leistungsgerechten 35:35 in die Pause.

Die gab Passaus US-Studenten Travis Williams Gelegenheit sich auch kurz mit seiner Mutter, Familie und Bekannten zu unterhalten. Mit einer kleinen Delegation war diese aus Missouri angereist um den Sprössling im Abstiegskampf zu unterstützen. Nach der Halbzeit dann die Pirates als erstes im Angriffsrecht und die konzentrierte Leistung ging weiter. Kontinuierlich bewegte sich die Offense über den Platz und stand wenig später, als sich der Himmel bereits verdunkelte, erneut kurz vor der Landsberger Endzone. Ein hoher Pass an die Endlinie, Passaus Sebastian Krauss stieg hoch, pflückt das Ei mit einer Hand und landet sicher in der Endzone zum nächsten Passauer Touchdown. Doch noch bevor Luca Barthmann zu seinem sechsten Extrapunktversuch antreten konnte, zuckten die ersten Blitze über Oberhaus und Hauptschiedsrichter Wess musste die Begegnung unterbrechen und die Teams in die Kabinen schicken.

Dann setzte auch noch heftiger Regen ein und die US-Delegation wurde herzlich im Partyzelt der Pirates-Ultras aufgenommen. Und es begann das lange Warten und Bangen. Da sich das Wetter nicht so schnell beruhigen wollte und der Platz auch zentimetertief unter Wasser stand, nach etwas mehr als einer Stunde dann aber doch der Spielabbruch. Damit liegt der Ausgang des Spiels nun beim Ligaobmann und dem Bayerischen Verband. Üblicherweise sucht man in dieser Situation nach einem Nachholtermin und setzt die Begegnung erneut an. Dies könnte sich aber aufgrund des nahen Saisonendes als schwierig erweisen. Ein Sieg hätte den Pirates jetzt natürlich Luft im Abstiegskampf beschert, doch ob bis zum kommenden Sonntag, wenn die Neu-Ulm Spartans zum Kellerduell anreisen, eine Entscheidung steht ist fraglich. Daher sollten die Eintracht-Footballer sich nun voll auf die Spartans konzentrieren und mit einem Sieg am kommenden Wochenende den Klassenerhalt klar machen.

Statistik:
Passau Pirates vs Landsberg X-press Spielabbruch bei 41:35 (21:13/14:22/6:0/-:-)
Strafen: Passau 6/40yds, Landsberg 6/65 yds
Punkte Passau: Simon Sipple 18 (3TD), Andrew Griffin (TD), Julian Riedlinger (INT-TD), Sebastian Krauss 6 (TD), Luca Barthmann 5 (5XP),
Zuschauer: 287