Passau Pirates nehmen Fahrt auf

08.01.2015

(MSt) Im Heimatland des American Football dreht sich derzeit alles um die Playoffs. Im Collegeendspiel stehen sich am kommenden Montag die Ohio State Buckeyes und die Oregon Ducks gegenüber und in der NFL stehen am Wochenende die Divisonal Playoffs als vorletzte Runde vor dem Einzug in das Endspiel, den Superbowl, an. Der findet in diesem Jahr am 1. Februar in Glendale, Arizona statt und wird erneut das größte Einzelsportereignis des Jahres 2015 werden. Weltweit werden wieder über 800 Millionen das Spektakel, das sich mit der legendären Halbzeitshow bis in die frühen Morgenstunden zieht, verfolgen.

Das Passauer Footballteam bietet in diesem Jahr Gleichgesinnten die Möglichkeit das Match zwischen den Meistern der beiden Conferences auf Großleinwand zu genießen. Im Billard-Cafe Alibi in der Innstadt flimmert normalerweise am Wochenende die Bundesliga über die Leinwand. In der Nacht auf den 2. Februar aber gehört die Fläche den Profis aus den USA. Mit Björn Werner, mit den Indianapolis Colts, und Sebastian Vollmer, mit den Patriots, haben sogar noch zwei deutsche Spieler Chancen auf die Endspielteilnahme.

Das Saisonfinale der Profiliga stellt für die heimischen Footballer der DJK Eintracht immer den endgültigen Startschuss in die kommende Saison dar. Die Pirates, die als Aufsteiger schon früh den Klassenerhalt sichern konnten, treten auch in diesem Jahr wieder in der Bayernliga Süd an. Neben den Königsbrunn Ants, gegen die die Pirates das direkte Duell um Rang drei in der Vorsaison verloren geben mussten, sind drei alte Bekannte Gegner in der Liga. Regensburg Phönix stand ja ebenfalls nach der Saison bereits als Nichtabsteiger fest. Die anderen beiden Mannschaften kamen über den Umweg des grünen Tisches in die Bayernliga. Da sowohl Aufsteiger Allgäu Comets 2 und auch Absteiger Starnberg Argonauts auf ihr Startrecht in der Bayernliga verzichteten, verbleiben die Plattling Black Hawks in der vierthöchsten Klasse und die Erding Bulls rücken als Aufsteiger nach. Damit haben die Passau Pirates zumindest nominell gute Chancen um die Playoffs gegen die Nordgruppe mitzuspielen.

Die Meisterschaft der Kirchdorf Wildcats in der GFL2 hat aber ein paar erfahrene Spieler der Pirates dazu bewogen, ihr Können in der zweiten Bundesliga unter Beweis zu stellen. Das ist für die noch junge Truppe um Gründer Florian Schneider natürlich ein herber Rückschlag. Der sportliche Erfolg der Pirates zog in diesem Winter aber bereits wieder viele Rookies, also Footballneulinge, in die Hallentrainings der Pirates. Vor Weihnachten standen drei ausgedehnte Trainingseinheiten in der Dreifachhalle in Salzweg auf dem Programm und Headcoach Andreas Scholler zeigte sich sehr angetan: „Ich bin mit der Entwicklung des Teams im Wintertraining extrem zufrieden. Nach den Abgängen einiger erfahrener Spieler hatte ich einen Durchhänger befürchtet, doch die Mannschaft hat Moral gezeigt und es stehen bei den Pirates im Moment mehr Spieler denn je im Training.“ Über 40 Spieler gehen in der Halle Spielzug für Spielzug im Detail durch und erhöhen mal für mal das Tempo. Diese Feinarbeit im Winter ist, neben den Konditions- und Krafteinheiten, die Grundlage für funktionierende Spielsysteme im Sommer. „Wir haben fast zwanzig neue Teammitglieder, die auf diese Weise integriert werden müssen. Außerdem ist unser Ziel, das Playbook jedes Jahr zu erweitern um dann Gegner auch „auscoachen“ zu können. Dazu gilt es eigene Fehler zu minimieren und flexibel reagieren zu können.“, so Scholler.

Der Flagnachwuchs von Spartenvorstand Detlef Paßberger steht ebenfalls jeden Freitag im Hallentraining in der Freudenhainer Sporthalle. Einzig die A-Jugend macht noch etwas Sorgen, weshalb Paßberger die Mannschaft auch vom Spielbetrieb abgemeldet hat: „Aufgrund der Altersstruktur sind ein paar der Jugendlichen jetzt schon im Seniorenbereich angekommen. Aus den eigenen Reihen können wir das noch nicht kompensieren. Deshalb bauen wir um den verbliebenen Rumpf lieber noch einmal neu auf.“ Alle Mannschaftsteile der Pirates hoffen natürlich auf einen möglichst kurzen Winter, denn bis zum Saisonstart im April möchten die Pirates auch noch viele Vollkontakteinheiten absolvieren.