Pirates-Ref steigt auf

Markus Steiner hat mit der A-Lizenz nun die höchste Lizenzstufe erreicht

Ohne sie geht nichts im American Football und doch fallen sie am Liebsten gar nicht auf. Die Rede ist von den bis zu acht Schiedsrichtern, die die Spiele um das Lederei leiten. Einer, der nun schon seit neun Jahren vornehmlich auf den ostbayerischen Plätzen zu den sogenannten Zebras gehört, ist Markus Steiner. In Passau in erster Linie als Stadionsprecher der Pirates bekannt, steht er von April bis Oktober als Vereinsschiedsrichter aber noch viel öfter auf dem Gridiron.

Am vergangenen Wochenende hat Steiner nun den Sprung in die Elite der Deutschen Schiedsrichterzunft geschafft. Mit dem Bestehen der A-Lizenzprüfung ist nun für ihn der Weg zu Einsätzen in der 1. Bundesliga, der German Football League, und zu internationalen Turnieren offen. Dabei hat „Stanly“, wie er von seinen Freunden seit Jugendtagen genannt wird, erst vor neun Jahren mit dem Pfeifen angefangen. „Football ist eine Leidenschaft, die einen nicht mehr loslässt. Wie wohl die meisten von uns Schiedsrichtern, kam ich über die Gestellungspflicht der Vereine dazu. Bei Gründung der Pirates war ich schon knapp 40, und die Tage meiner Karriere als Aktiver bereits gezählt. Als Schiedsrichter ist man noch mitten drin im Geschehen, kann seine Liebe zum Spiel noch ausleben, es tut aber nicht so lange weh!“, so der frischgebackene A-Lizenzler.

Mehr als 140 Schiedsrichtereinsätze hat er seitdem bestritten, darunter auch zwei Jugendländerturniere, und dazu noch viele Stunden mit Theoriestudium verbracht. Gemeinsam mit zwei weiteren Kollegen aus Ostbayern und Mentor Thomas Plendl, der als langjähriger GFL-Schiedsrichter die Lerngruppe unterstützte, hat Steiner allein in diesem Sommer über 100 Stunden in die Vorbereitung auf die Prüfung investiert. Und der Aufwand hat sich bezahlt gemacht. Alle drei haben nun die Hürde zu Deutschlands Schiedsrichterelite übersprungen.

Doch jetzt fängt der Lernprozess erst richtig an weiß Steiner: „American Football entwickelt sich ständig weiter. In Deutschland spielen wir nach den NCAA Collegefootballregeln. Die werden jedes Jahr in Teilbereichen verändert um in dem harten Kontaktsport die Sicherheit der Spieler zu verbessern. Das bedeutet für uns einen ständigen Lernprozess und jedes Jahr eine neue Lizenzprüfung.“ Dieses Wissen wird der DJK Eintrachtler ab dem nächsten Frühjahr dann auch an den Schiedsrichternachwuchs weitergeben. Gemeinsam mit Mitstreiterin Cornelia Angermeier wird er im März 2019 den Einsteigerkurs leiten.

Unterdessen stehen die Tacklemannschaften der Pirates schon wieder in der Vorbereitung auf die nächste Regionalligasaison. Zu den über 40 Spielern der Vorsaison kamen nach dem ersten Tryout noch rund 25 Rookies dazu, die den Sport erlernen wollen. Headcoach Andrew Griffin zeigt sich auch von den ersten Trainingseinheiten begeistert: „Wir haben wieder viel neues Talent dazubekommen. Mit den Trainingszeiten auf den Passauer Kunstrasenplätzen haben wir sehr gute Möglichkeiten um lange draußen zu trainieren. Im Februar werden wir wieder mit dem GFL-Team der Kirchdorf Wildcats ein Camp durchführen. Da wollen wir einen Schritt weiter sein als letztes Jahr.“ Bis dahin müssen sich die Fans von American Football vorerst mit den Übertragungen aus der NFL zufrieden geben.