Pirates ziehen den Kürzeren

18.05.2015

Zu viele Strafen verhindern den Erfolg gegen Plattling. Am Ende unterliegen die Eintrachtler mit 14:32

Die Schuld für die dritte Niederlage der Pirates kann man überall suchen, doch es lag weder am Wetter, noch an der Kulisse von über 400 Fans und auch nicht in der Stärke des Gegners. Aber 180 Yards an Strafen bei gesamt 378 Yards Raumgewinn führen auch rechnerisch nur zweimal in die gegnerische Endzone und das war gegen die Plattling Black Hawks definitiv zu wenig.

Dabei sah zu Beginn eigentlich wirklich alles auf Oberhaus sehr gut aus. Die Pirates machten sich erstmals in den neuen Warmup-Trikots (Desire Tattoo) heiß aufs Spiel und gewannen den Coin-Toss. Nach gutem Return von Raphael Stärk startete die Offense um Quarterback Roman Schenk an der eigenen 30 und bewegte den Ball sicher und variabel bis zur 2-Yardlinie. Doch anstatt im ersten Drive gleich zu punkten warf Schenk eine Interception, die gleich knapp 30 Yards zurückgetragen wurde. Doch postwendend holte die Defense den Ball ebenfalls durch einen abgefangenen Pass zurück und sicherte damit erneut das Angriffsrecht. Wieder marschierte man über das gesamte Feld, aber ein Fumble von Darion Neal durch die generische Endzone bescherte den Black Hawks per Touchback erneut den Ball ohne dass Passau gepunktet hätte. Mit dem ersten Drive des zweiten Viertels begann dann die Strafenflut gegen die Pirates. Allein 40 Yards waren es in dieser Plattlinger Angriffsserie. Zu undiszipliniert und überhastet gingen die Freibeuter zu Werke. Am Ende stand ein Touchdownpass von Black Hawks Quarterback Alex Schwarz, der von der 1-Yardlinie seinen Receiver völlig frei bedienen konnte. Nach geblocktem Extrapunktversuch stand es aber nur 6:0 für die Gäste. Ein sehr kurzer Kickoff brachte die Pirates dann an der eigenen 40 gleich in gute Feldposition. Ein schöner Touchdownpass von Roman Schenk auf Gian Luca Nestola wurde aber zurückgepfiffen, weil sich der Passempfänger illegal seines Bewachers entledigt hatte. Doch die Pirates kämpften sich zurück nach vorne und Fullback Igor Milos tankte sich die letzten drei Yards in die Endzone durch. Der verwandelte Extrapunkt von Toni Maroth brachte die Pirates mit 7:6 in Front. Und die Eintrachtler wollten gleich nochmal nachlegen. Der Onsidekickversuch von Maroth war aber zu hoch und flog ins Seitenaus.

Damit übernahmen die Black Hawks fast an der Mittellinie den Ball. Nach fünf Versuchen war die Plattlinger Offense aber gestoppt und die Pirates kamen an der eigenen 20 Yardlinie wieder mit der Angriffsformation aufs Feld. Wenig später verloren die Freibeuter nicht nur den Ball, sondern damit wieder das Angriffsrecht. Ein 30 Yardpass brachte die Plattlinger bis kurz vor die Endzone und aus kurzer Distanz vollstreckte Schwarz mit seinem zweiten Touchdownpass. Die versuchte 2-Punkt Conversion misslang und Plattling ging mit 12:6 in Führung.

Mit diesem Spielstand ging es wenig später in die Halbzeitpause, die den Fans durch eine sehenswerte Darbietung der Cheerleader um Isabel Deppermann verkürzt wurde. Ein weiterer missglückter Onsidekick brachte zu Beginn der zweiten Hälfte die Gäste in Ballbesitz. Drei 15-Yard-Fouls gegen die Pirates brachten die Gäste wieder bis kurz vor die Endzone.

Doch aus kurzer Distanz konnten die Isarstädter diesmal nicht vollstrecken, sonder Stuart Brown eroberte den Ball per Interception an der 2-Yardlinie zurück. Aus dieser schlechten Feldposition konnte sich Passau zwar befreien, aber ein ausgespielter vierter Versuch innerhalb der eigenen 20 brachte nicht den notwendigen Raumgewinn. Diese Chance ließ sich Plattling nicht entgehen und mit dem dritten Touchdownpass zogen die Gäste auf 19:7 davon. Nun ließ sich auch die Passauer Offense von den persönlichen technischen Fehlern anstecken und machte sich stattliche Raumgewinne mit Strafen selbst wieder zunichte. Touchdown Nummer vier für die Black Hawks war die Folge.

Im letzten Quarter bewiesen die Eintrachtler trotz des deutlichen Rückstandes Moral und auch wieder Konzentration. Nachdem Roman Schenk und die Offense den Ball an der eigenen 35 übernommen hatten ging es stetig mit einer schönen Mischung aus Lauf und Pass in Richtung Black Hawks Endzone. Bei einem langen Pass setzte sich Wide Receiver Felix Hümmer gegen zwei Verteidiger durch und fing den Ball in der Endzone. Mit dem folgenden Kick verkürzte Passau noch auf 14:26. Der nächste Angriff von Plattling endete nach vier Versuchen mit dem Punt und die Offense machte sich zur Aufholjagd auf. Kaum waren die Pirates aber wieder in der Hälfte der Plattlinger beendete ein abgefangener Pass die Hoffnungen der Fans. Mit einem weiteren Touchdown beendete Plattling das Niederbayernderby.

„Es ist schon ärgerlich, dass wir uns das Leben heute selbst schwer gemacht. Gerade im zweiten und dritten Viertel haben wir das Spiel durch unsere eigenen Fehler verloren. Dass bei so vielen Rookies auch technische Fehler passieren wäre noch entschuldbar, aber der Großteil der Strafen geht auf das Konto von erfahrenen Spielern. Daran müssen wir arbeiten, dürfen jetzt aber jetzt auch nicht alles schlecht reden.“, so Headcoach Andreas Scholler. Drei Wochen haben die Pirates nun Zeit sich wieder zu fokussieren und sich auf das Heimspiel gegen die Erding Bulls vorzubereiten. Dann ist auch hoffentlich der erste Saisonsieg machbar.

Statistik:
Passau Pirates vs Plattling Black Hawks 14:32 (0:0/7:12/0:14/7:6)
Punkte Passau : Igor Milos 6, Felix Hümmer 6, Anton Maroth 2
Strafen: Passau 18/180y Plattling 10/95y

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